Das Cristofoli «Plättli-ABC»

Sie wissen nicht, was modulare Fliesen sind? Kein Problem, wir teilen unser Wissen gerne!

Abrieb

Abrieb (Oberflächenverschleiss) tritt bei Bodenbelägen infolge schleifender, reibender Beanspruchung auf und kann bei glasierten Fliesen durch Glanzveränderung der Oberfläche sichtbar werden.

Abriebgruppen

Glasierte Steinzeugfliesen (DIN-EN 176) werden hinsichtlich ihrer Beständigkeit gegen Abrieb in Gruppen unterteilt und können damit Anwendungsbereichen zugeordnet werden:

  • Abriebgruppe I:
    Sehr leichte Beanspruchung, z.B. Schlaf- und Sanitärräume im privaten Wohnbereich. Fliesen der Abriebgruppe I werden von Villeroy & Boch nicht hergestellt.
  • Abriebgruppe II:
    Leichte Beanspruchung, z. B. privater Wohnbereich, jedoch ohne Küchen, Eingangsbereiche, Aussenbeläge, Treppen.
  • Abriebgruppe III:
    Mittlere Beanspruchung, z.B. gesamter Wohnbereich, jedoch ohne Küchen sowie Beläge des Nichtwohnungsbaues mit vergleichbarer Beanspruchung.
  • Abriebgruppe IV:
    Stärkere Beanspruchung, z.B. Eingangsbereiche, Terrassen, Küchen, Verkaufs- und Wirtschaftsräume, Büros u.ä.; Böden in Räumen mit starkem Publikumsverkehr. An extrem beanspruchten Stellen sind vom Gesamtbild abweichende Oberflächenveränderungen nicht auszuschliessen. Sie beeinträchtigen die Qualität des Belages nicht.

Die Abriebbeständigkeit (Verschleissgruppe) wird vom Hersteller angegeben. Für starke und stärkste Beanspruchung ist die Verwendung unglasierten Steinzeugs zu empfehlen.

Brennbarkeit

Fliesen sind unbrennbar (DIN 4102).

Chemische Beständigkeit

Steingutfliesen und glasierte Steinzeugfliesen sind gegen Haushaltchemikalien und Badewasserzusätze (ausser flussäurehaltige Reinigungsmittel und deren Verbindungen) beständig (mind. Klasse B – DIN-EN 122); gegen Säuren und Laugen dann, wenn besonders vereinbart. Unglasierte Steinzeugfliesen sind ausser gegen Flussäure und deren Verbindungen chemisch beständig (Prüfung nach DIN-EN 106).

Dickbettverlegung

Auch konventionelle Verlegung. Verfahren zur Verlegung von Fliesen an Wand und Boden. Die Verlegung erfolgt mit an der Baustelle angemischtem Mörtel aus Zement und Sand.

Druckfestigkeit

Die Druckfestigkeit von Fliesen ist keine genormte Eigenschaft. Sie liegt bei Steinzeug bei ca. 400-500 N/mm2.

Dünnbettverfahren

Verfahren zur Verlegung von Fliesen an Wand und Boden.

Ausführungsnormen:
DIN 18157: «Ausführung keramischer Bekleidungen im Dünnbettverfahren»
Teil 1: «Hydraulisch erhärtende Dünnbettmörtel»
Teil 2: «Dispersionsklebstoffe»
Teil 3: «Epoxidharzklebstoffe»

Dünnbettmörtel (hydraulische)

Zementgebundene, hydraulisch erhärtende Fliesenkleber zur Fliesenverlegung im Dünnbettverfahren.

Elektrische Leitfähigkeit

Eigenschaften spezieller Fliesen für besondere Anwendungsbereiche, in denen elektrostatische Aufladungen in Verbindung mit explosiven Gas-Luftgemischen zu einer Gefährdung führen können. Elektrisch leitfähige Fliesen leiten entstehende Aufladungen ab. Ableitwiderstand des Belages nach Richtlinien der BG (ZH1/200 «Richtlinien für die Vermeidung von Zündgefahren infolge elektrostatischer Aufladung») bei max. 1 000 000 OHM.

Feuchtedehnung

Feuchtedehnung von Steinzeugfliesen ist nicht messbar; von Steingutfliesen vernachlässigbar. Steingutfliesen sollten jedoch für Anwendungsbereiche unter Wasser (Schwimmbad- oder Behälterbau) nicht eingesetzt werden.

Fleckbeständigkeit

Beständigkeit gegen Auftreten nicht mehr entfernbarer Flecken. Diese ist bei glasierten Fliesen gegeben, bei unglasierten dagegen nur nach entsprechender Behandlung (Siehe: «Imprägnierung» Lithofin).

Frostbeständigkeit

Hauptkriterium für die Verwendung von Fliesen im Aussenbereich. Ist für Steinzeugfliesen nach DIN-EN 176 gefordert.

Fugen

Die Fugen dienen dem Ausgleich materialbedingter, zulässiger Abweichungen der Kantenlängen und der Rechtwinkligkeit von den angegebenen Herstellmassen. Die Fugenbreiten ergeben sich im allgemeinen aus der Differenz der Nennmasse und Herstellmasse oder sind durch Verlegenormen als Empfehlung vorgegeben.

Empfohlene Fugenbreiten:
Kantenlängen bis 100 mm: etwa 2 mm
von 100 – 200 mm: etwa 3 mm
von 200 – 600 mm: etwa 4 mm

Glasur (siehe Abrieb)

Auflage einer durchsichtigen, eingefärbten und ggf. dekorierten keramischen Masse auf einem Steingut- oder Steinzeugscherben.

Glasurrisse (Widerstand gegen – ?)

Feine, nicht durch den Scherben gehende Risse bei Steingutfliesen. Diese haben ihre Ursachen meist in Formveränderungen des Untergrundes. Der Widerstand gegen Glasurrisse ist bei Steingut- und Steinzeugfliesen gefordert (Prüfung nach DIN-EN 105). Glasuren, die zur Glasurrissbildung neigen, werden vom Hersteller gekennzeichnet.

Imprägnierung

Nachbehandlung unglasierter Steinzeugfliesen zur Erhöhung der Fleckbeständigkeit. (Lithofin)

Keramik (Bau)

Oberbegriff für Baustoffe, die aus natürlichen, keramischen Rohstoffen hergestellt und gebrannt werden. Tabelle: baukeramische Produkte nach Werkstoffeigenschaften.

Lichtechtheit

Keramische Fliesen sind licht- und farbecht.

Modul(are)-Fliesen

Fliesen, deren Nennmass sich aus dem Herstellmass (Fabrikationsmass) und der Fugenbreite zusammensetzt.

Beispiel:
Fabrikationsmass 97 x 197 mm
Fugenbreite 3 mm
Modul-Mass 100 x 200 mm
Nennmass 10 x 20 mm

Reinigung

Man muss bei der Reinigung von Fliesen unterscheiden zwischen Grundreinigung und Pflegereinigung.

a. Grundreinigung
Die Grund- oder Erstreinigung nach Abschluss der Verlegearbeiten gehört zur Leistung des Fliesenlegers und dient der Entfernung von Bauschmutz sowie evtl. vorhandener Zementschleier (ggf. Verwendung von Zementschleierentferner).

b. Pflegereinigung
Laufende Reinigung durch Kehren, Absaugen oder feuchtes Aufwischen, ggf. unter Verwendung eines haushaltüblichen Reinigungsmittels.

Ritzhärte

Mass für die Widerstandsfähigkeit keramischer Glasuren gegen kratzende, ritzende Beanspruchung. Ritzhärte der Oberfläche nach MOHS:

a. für Fliesen und Platten nach DIN-EN 159 (Steingutfliesen)
– als Wandfliesen mind. 3
– als Bodenfliesen mind. 5

b. Glasierte Fliesen und Platten nach DIN-EN 176 (Steinzeugfliesen glasiert) mind. 5

c. Unglasierte Fliesen und Platten nach DIN-EN176 (Steinzeugfliesen unglasiert) mind. 6

Die Bestimmungen der Ritzhärte erfolgt nach DIN-EN 101.

Rutschhemmende Fliesen

Spezialfliesen mit unterschiedlich stark profilierter oder rauher Oberfläche zur Erzielung rutschhemmender Eigenschaften eines Belages (Unfallverhütung). In der Schweiz werden Bodenbeläge in die Bewertungsklassen GS1 bis GS4 (für den Schuhbereich) GB1 bis GB3 (für den Barfussbereich) eingeteilt. Die Gleitfestigkeit (Gleitreibung) wird mit einer Messmaschine im Labor ermittelt. In Deutschland werden vor allem im Bereich der Arbeitssicherheit die Bodenbeläge in die Bewertungsklassen R9 bis R13 (für den Schuhbereich) und A, B, C (für den Barfussbereich) eingeteilt. Die Gleitfestigkeit (Haftreibung) wird mit Prüfpersonen auf einer verstellbaren Rampe ermittelt.

Steingut

Traditioneller Begriff für Scherbenmasse von Fliesen mit hoher Wasseraufnahme (DIN-EN 159 E> 10%).

Steinzeug

Traditioneller Begriff für Scherbenmasse von Fliesen mit niedriger Wasseraufnahme (DIN-EN 176 E> 3%).

Temperaturwechselbeständigkeit

Die Beständigkeit gegen Temperaturwechselbeanspruchungen ist nach DIN-EN 159 für Steingutfliesen und nach DIN-EN 176 für Steinzeugfliesen gefordert (Prüfung nach DIN-EN 104).

Toleranzen

Fliesen und Platten basieren auf natürlichen Rohstoffen und weisen material- und herstellungsbedingte Toleranzen auf. Die zulässigen Toleranzen sind als Mindestanforderung in der betreffenden Materialnorm (DIN-EN 159 / bzw. 176) festgelegt.

Tonfliesen

Unglasierte, durchgefärbte keramische Fliesen mit hoher Wasseraufnahme. Vorzugsweise Verwendung für Bodenbeläge in Räumen mit rustikalem Charakter. Beläge aus Tonfliesen, Cotto o.ä. müssen nach der Verlegung zur Erzielung der Gebrauchseigenschaften den Empfehlungen des Herstellers entsprechend nachbehandelt werden.

Wasseraufnahme (WA)

Mass für die Wasseraufnahme keramischer Scherben.

Anforderungen:
Steingutfliesen DIN-EN 159 i.M. 10%
Steinzeugfliesen DIN-EN 176 i.M. max 3%

Wärmeausdehnungskoeffizient

Linearer Wärmeausdehnungskoeffizient von feinkeramischen Fliesen nach DIN-EN 159 und DIN-EN 176 max. 9 x 10-6.

Wärmeleitzahl

Spezifische Eigenschaften eines Stoffes für seine Fähigkeit, die Wärme weiterzuleiten. Rechenwert der Wärmeleitzahl von Fliesen nach DIN 4108 – T. 4 = 1 W/m x K).

Tipps zur korrekten Pflege

Wand- und Bodenbeläge aus Keramik, Stein und Glas haben viele Trends überstanden. Wie keine anderen Materialien halten sie den typischen Beanspruchungen in Wohn-, Gewerberäumen und im Aussenbereich problemlos stand und sind

  • Pflegeleicht und bakterienfeindlich
  • Feuchtigkeitsbeständig
  • Fleckunempfindlich, farb- und lichtecht: kein Ausbleichen oder Verspröden
  • Baubiologisch wertvoll: aus natürlichen Materialien ohne chemische Zusätze hergestellt
  • Zeitlebens schadstofffrei
  • Wertbeständig und ressourcenschonend, da langlebig

Dies sind die wichtigsten Vorteile. Damit Sie möglichst lange von diesen Vorteilen proftieren können, machen wir auf die nachstehenden Pflege- und Reinigungshinweise aufmerksam:

Lithofin KF Zementschleierentferner
Lithofin KF Grundreiniger

Beim Verfugen des Bodens entsteht ein kaum sichtbarer, heller Film (Zementschleier) auf der Plattenoberfläche. Dieser Zementschleier zusammen mit allfälligen anderen Verschmutzungen muss vor dem Haus- oder Wohnungsbezug mit dazu geeigneten Reinigungsmitteln gründlich entfernt werden. Wir empfehlen Ihnen, diese Arbeiten durch Ihren Plattenleger oder durch eine spezialisierte Reinigungsfirma ausführen zu lassen.

Lithofin FZ Schutzimprägnierung (nur für polierte Materialien)

Die Schutzimprägnierung macht die polierte Feinsteinzeugplatte wasserabweisender und pflegeleichter. Die Farbe der Platte bleibt unverändert. Wir empfehlen die Imprägnierung insbesondere bei Uni-Farben und schmutzanfälligen Bereichen.

Lithofin FZ Feinsteinzeug Pflegereiniger
Lithofin KF Wischpflege
Lithofin KF Sanitärreiniger
Lithofin Duschkabinen- und Badreiniger
Lithofin KF Schimmel-Ex

Auf filmbildende und fetthaltige Reinigungsmittel sollte bei keramischen Belägen ganz verzichtet werden, da sie zu optischer Beeinträchtigung z.B. Streifenbildung und Reinigungsproblemen führen können. Zur gelegentlichen Reinigung empfehlen wir Ihnen je nach Anwendung die aufgeführten Lithofin-Pflegereiniger. Diese reinigen und pflegen streifenfrei.

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